
Jay Ullal, Portrait Gunter Sachs, 1972, o.A. Foto © Jay Ullal
„Gunter Sachs – Kamerakunst. Fotografie, Film und Sammlung“
Kunsthalle Schweinfurt
15. März bis 16. Juni 2019
Wie schon 2013 hat mich auch die zweite, Gunter Sachs gewidmete Ausstellung, restlos begeistert. Absolut empfehlenswert!

Gunter Sachs, Hommage à Warhol (Claudia Schiffer), 1991, C-Print auf Kodak Endura Papier. Foto © Estate Gunter Sachs
Gunter Sachs war über ein halbes Jahrhundert (1960 – 2011) hinweg nicht nur eine der schillerndsten, sondern auch meist fehleingeschätzten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. So sehr ihn sein extrovertierter Lebensstil in der öffentlichen Wahrnehmung zum „Liebhaber der schönen Frauen“ stempelte, so sehr pflegte Gunter Sachs selbst seine Laufbahn als „Liebhaber der schönen Künste“. Gunter Sachs war Kunstsammler, Mäzen, Galerist, Kurator, Freund der Kunst und der Künstler, aber vor allem war er selbst ein erfolgreicher Fotograf und Filmemacher.

Andreas Feininger, Brooklyn Bridge, NY Downtown Manhattan, 1940, Silver Print. Foto © Estate of Gertrud (Wysse) Feininger
Die Kunsthalle Schweinfurt zeigt in der Überblicksschau „Gunter Sachs – Kamerakunst. Fotografie, Film und Sammlung“ erstmals Fotografien von Gunter Sachs im Zusammenhang mit seiner Fotografiesammlung und knüpft damit zu ihrem zehnjährigen Jubiläum an die erfolgreiche Ausstellung „Die Sammlung Gunter Sachs“ von 2013 an.

Gunter Sachs, Ascot, 1995, C-Print auf Kodak Endura Papier. Foto © Estate Gunter Sachs
Gezeigt werden zahlreiche Fotografien von Gunter Sachs aus den Bereichen Mode, Stillleben, Architektur, Portrait, Landschaftsfotografie sowie Experimental- und Konzeptfotografie. Diese werden im Kontext seiner eigenen, bislang in dieser Fülle noch nicht gezeigten Fotografiesammlung präsentiert, die Werke aus den 1930er-Jahren bis in die Gegenwart umfasst, von bekannten Größen wie Andreas Feininger, Andy Warhol, Irving Penn und Horst P. Horst sowie mehrere Arbeiten junger Künstler.

René Magritte, Arbre et Lune, 1984, Aquarell. Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Zudem werden in der Schweinfurter Ausstellung die kunsthistorischen Einflüsse auf Sachs‘ Fotoarbeiten wie Surrealismus, Nouveau Réalisme und Pop-Art anhand ausgewählter Arbeiten aus seiner Kunstsammlung zu entdecken sein.

Gunter Sachs, Esquisse pour une statue (sans éclair), 1979, C-Print auf Kodak Endura Papier. Foto © Estate Gunter Sachs
Ein weiterer Teilbereich der Ausstellung widmet sich dem Phänomen, dass Sachs selbst Zeit seines Lebens ein beliebtes Fotomotiv, eine von Paparazzi gejagte Berühmtheit war und zum Sujet befreundeter Fotografen wie z.B. Will McBride wurde.

Gunter Sachs, Heldenepos, 1996, C-Print auf Kodak Endura Papier. Foto © Estate Gunter Sachs
Die rund 170 Exponate umfassende Übersichtsausstellung wird mit der Präsentation des gesamten filmischen Werks von Gunter Sachs abgerundet. Plant Euch deshalb bitte eine extra Stunde ein, um die Doku-Filme anzusehen!

Gunter Sachs, Cleopatra (Claudia Schiffer), 1991, C-Print auf Kodak Endura Papier. Foto © Estate Gunter Sachs
Auch das Buch zur Ausstellung kann ich sehr empfehlen:
Gunter Sachs Kamerakunst. Fotografie, Film und Sammlung, hg. v. Dr. Otto Letze und Maximilian Letze, 248 Seiten mit über 208 farbigen Abbildungen, Hirmer Verlag, ISBN 978-3-7774-3327-1, Preis 34,90 Euro (Sonderpreis im Museumsshop), 39 Euro (im Buchhandel).

Thomas Ruff, Nudes, o. A., Extrachrome. Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2012

Gunter Sachs, Bally Serie, 1977, C-Print auf Kodak Endura Papier. Foto © Estate Gunter Sachs
An interesting situation with briefs 😀