Paradies auf Hombroich

Museum Insel Hombroich
Minkel 2
41472 Neuss

1. April 2020 – 30. September 2020
Montag – Sonntag
10  – 19 Uhr

1. Oktober 2020 – 31. März 2021
Montag – Sonntag
10 – 17 UhrP1010293

„Vielleicht ist die Insel nur zu erleben, nicht zu beschreiben“, sagte einst Museums- und Stiftungsgründer Karl-Heinrich Müller über sein ganz persönliches Paradies. „Museum Insel Hombroich“, so nennt sich dieser Garten Eden, der ein bisschen Kunst und ganz viel Natur zeigt. Verwunschen liegt der Auenwald da, Kieswege führen auf Anhöhen mit berückenden Panoramen auf den Fluss, seinen Spiegelungen und Wasserverläufen. Was für eine Märchenatmosphäre.

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Es ist mein zweiter Besuch auf der Insel Hombroich, die eigentlich gar keine Insel ist. Um anzukommen müssen weder Brücken überquert noch eine Bootsfahrt unternommen werden. Auch als häufiger Gast wird der Besuch nie langweilig. Im Gegenteil, Hombroich passt sich mit unterschiedlichen Outfits den Jahreszeiten an. Ich komme gerne hierher, besonders in Begleitung von Freunden. Die Spaziergänge durch die idyllische Landschaft geben Anlass zu Betrachtungen und Gesprächen.

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Auf dem weitläufigen Gelände trete ich ein in verschiedene Gebäude und moderne Hallen, die relativ wenige Ausstellungsobjekte enthalten. Schön für den Betrachter, nichts wirkt überfrachtet oder überwältigend. Die Sinne tauchen ein in Bilder, draußen in freier Natur und dann in die Berührung von Skulpturen, Findlingen und Installationen. Dazwischen gibt es Sitzbänke, die zum Verweilen einladen, alle mit Blick auf eine üppige Pflanzenwelt, die aber im Herbst und Winter so ganz anders aussehen wird.

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Auf dem Gelände wurden Ateliers für bildende Künstler geschaffen. Zu den Stipendiaten gehörte unter anderem Beuys Schüler Anatol Herzfeld, der verstorben ist. Im Gegenzug trug er zur kreativen Museumslandschaft bei. Dieser ganz besondere Arbeitsort erzeugte eine immense Schaffenskraft, zu sehen an seinen „Vierzehner Skulpturen“ oder „Das Parlament“.

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Was bleibt von dem Ausflug nach Hombroich, dem Inne- und Stillhalten? Wir fühlen, wie Körper, Geist und Seele beginnen, aufzutanken durch vielfältige Eindrücke und frischer Luft.

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Störend wirkte für uns, dass keine Hunde zugelassen sind. Bei dem stolzen Eintrittspreis von 20 Euro pro Person werden in der Regel nur wirkliche Kunstliebhaber angezogen. Und die wissen mit Sicherheit selbst nur allzu gut, dass sie ihren Vierbeiner an der Leine zu führen haben und sie weder an ein Kunstwerk noch an eine Skulptur pinkeln lassen. Und Kotbeutel trägt jeder verantwortungsbewusste Halter mit sich. Ein bisschen mehr Selbstbestimmung für die Gäste wäre also durchaus angebracht.

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