World Press Photo bis 1. April 2015 in der Rathaushalle Kitzingen
Am Wettbewerb 2013 beteiligten sich 5.754 Fotografen mit 98.871 Fotos aus 132 Ländern. 140 Fotos von 53 Fotografen aus 25 Ländern wurden ausgezeichnet.
Alle diese Fotos zeigt die Ausstellung noch bis 1. April 2015.
Jedes Jahr lädt die Stiftung zum wichtigsten und renommiertesten Wettbewerb ein. Eine unabhängige, internationale Fachjury beurteilt alle Einsendungen und vergibt die Preise u. a. in den Kategorien:
– Menschen in den Schlagzeilen
– Harte Fakten
– Porträts
– Kunst und Kultur
– Natur
– Sport
Nach der jährlichen Weltpremiere in Amsterdam (immer ab Ende April) wird die Ausstellung weltweit in ca. 100 Metropolen in etwa 45 Ländern gezeigt.
Grundlage für diesen Wettbewerb und die Ausstellung waren Fotos, die 2013 publiziert wurden. Einsendeschluss war Anfang 2014.
World Press Photo des Jahres 2013
John Stanmeyer, USA, VII für National Geographic
Afrikanische Migranten am Strand von Dschibuti halten nachts ihre Handys in die Luft, um ein preisgünstiges Signal aus dem Nachbarland Somalia aufzufangen – eine schwache Verbindung zu fernen Verwandten. Dschibuti ist eine viel genutzte Durchgangsstation für Flüchtlinge aus Ländern wie Somalia, Eritrea und Äthiopien, auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa und dem Mittleren Osten.Preis Harte Fakten Einzelfotos
Philippe Lopez, Frankreich, Agence France-Presse
Zehn Tage nachdem der Taifun Haiyan Land erreichte, tragen Überlebende in Tolosa, auf Leyte, einer Insel der Zentralphilippinen, in einer Prozession religiöse Statuen. Haiyan, einer der stärksten Taifune, die je gemeldet worden sind, raste über 47 Provinzen und verursachte enorme Verwüstungen. Über eine Million Häuser wurden beschädigt, die Hälfte davon total zerstört und über vier Millionen Menschen flüchteten. Große Gebiete verfügten wochenlang weder über Strom noch über ausreichend Wasser und die zerstörte Infrastruktur erschwerte die Verteilung von Nahrungsmitteln und ärztliche Versorgung. Viele Leute zogen in weniger betroffene Gebiete, wie die Hauptstadt Manila und manche Städte meldeten, dass sich die Zahl ihrer Einwohner fast verdoppelte.Preis Reportagen Einzelfotos
Alessandro Penso, Italien, OnOff Picture
Menschen, die vor dem Konflikt in Syrien flüchteten, leben in einer improvisierten Unterkunft in der Sporthalle einer leer stehenden Schule in Sofia, Bulgarien. Die Schule diente als Notaufnahmezentrum für neu angekommene Flüchtlinge. Die Zahl der Asylbewerber, die die Grenze von der Türkei nach Bulgarien überqueren, ist 2013 stark gestiegen. Die meisten der etwa 8.000 Menschen kamen aus Syrien und Afghanistan. Bulgarien ist eins der ärmsten Länder der Europäischen Union und konnte den Zustrom kaum auffangen. Im Notaufnahmezentrum fehlten Heizung und heißes Wasser, und die Regierung konnte weder Essen noch medizinische Versorgung anbieten. Weltweit standen für die fast 2,4 Millionen syrischen Flüchtlinge nur 18.000 Aufnahmeplätze zur Verfügung.1. Preis Alltagsleben Fotoserien
Fred Ramos, El Salvador, El Faro
El Salvador hat eine der höchsten Tötungsraten der Welt, was vor allem im Zusammenhang mit Bandenkonflikten steht. Oft können die Mordopfer nur anhand der Kleidung identifiziert werden, in der sie begraben worden sind.
Funddatum: 1. Februar 2013. Zeit 15:45 Uhr. Ort: Zuckerplantage in Apopa, San Salvador. Geschlecht: weiblich. Alter: zwischen 17 und 18 Jahren. Zeitpunkt des Verschwindens: unbekannt.1. Preis Sport Action Einzelfotos
Emiliano Lasalvia, Argentinien, La Nación
Am 1. Dezember 2013 stürzt Pablo MacDonough während der offenen argentinischen Polo-Meisterschaften. Seit 1893 jährlich ausgetragen und Teil des internationalen Polo Grand Slams sind dies die wichtigsten Polo-Meisterschaften der Welt auf Vereinsebene. MacDonough war individuell Fünfter auf der Weltrangliste. Sein Team, La Dolfina, gewann die Meisterschaft.1. Preis Spontane Porträts Einzelfotos
Markus Schreiber, Deutschland, The Associated Press
Eine Frau wendet sich enttäuscht ab. Sie konnte am 13. Dezember, am dritten und letzten Tag der Aufbahrung in den Union Buildings in Pretoria den Sarg des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela nicht mehr sehen. Nelson Mandela starb am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren nach einer langen Lungenentzündung. Über 100.000 Menschen zollten dem ehemaligen Führer Respekt, aber viele, die in der Schlange standen, schafften es nicht, rechtzeitig bis zum Sarg vorzudringen.1. Preis Gestellte Porträts Einzelfotos
Brent Stirton, Südafrika, Reportage by Getty Images
Blinde Albino-Schüler stehen in Westbengalen, Indien, in der Vivekananda-Missionsschule, einem Internat für Blinde, in einem Schlafsaal. In der Schule lernen die blinden Kinder aus unterprivilegierten Schichten, die sonst vielleicht hätten betteln müssen, überlebenswichtige Fähigkeiten.1. Preis Natur Fotoserien
Steve Winter, USA, für National Geographic
Im Westen der Vereinigten Staaten ist die Zahl der Pumas in den letzten 40 Jahren wieder gestiegen. Sie sind jedoch immer noch sehr schwer zu finden. In Kalifornien und Florida werden diese Katzen geschützt, in 13 anderen Staaten sind sie eine beliebte Jagdbeute. Inwieweit sich die Pumapopulation erholt, hängt von der Toleranz der Menschen ab und von den Strategien, wie in dichtbevölkerten Regionen auf Probleme im Umgang mit Pumas reagiert wird.
Ein Puma, der gerade zwei stark befahrene Highways überquert hat, geht über einen Pfad im Griffith Park, Los Angeles.1.Preis Harte Fakten Fotoserien
Goran Tomasevic, Serbien, Reuters
Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) greifen am 30. Januar in Ain Tarma, bei Damaskus, einen Checkpoint der Regierung an. Beide Seiten betrachteten die Kämpfe um die Vorstädte von Damaskus als entscheidend. Diesmal griffen die FSA-Rebellen zwei Stunden lang den Ain Tarma-Checkpoint an und wurden dabei von Scharfschützen beschossen. Nachdem sie einen gefallenen Kameraden evakuiert hatten, griffen die Rebellen unter Raketen- und Panzergranatenbeschuss erneut an. Rebellen gehen inmitten von herumfliegendem Schutt und Granatsplittern in Deckung, nachdem eine von einem syrischen Armeepanzer abgefeuerte Granate über ihnen eingeschlagen war.1. Preis Aktuelle Themen Fotoserien
Sara Naomi Lewkowicz, USA, für Time
Häusliche Gewalt wird oft als privates, unsichtbares Problem gesehen und von Außenstehenden und Opfern entschuldigt oder beschönigt. Maggie (19) lebt mit ihren Kindern Kayden (4) und Memphis (2) in Zentral-Ohio. Shane (31), seit einigen Monaten ihr Partner, hatte Suchtprobleme und verbrachte einen Großteil seines Lebens im Gefängnis. Eines Nachts kam es nach dem Besuch einer Bar zum Streit. Shane stellte Maggie vor die Wahl: Entweder werde sie in der Küche geschlagen, wo auch ein Freund saß, oder sie gingen in den Keller, um „in Ruhe reden zu können“. Maggie weigerte sich, mit ihm allein zu sein, was ihn noch wütender machte. Nachdem ein Nachbar die Polizei gerufen hatte, wurde Shane verhaftet. Später wurde er wegen häuslicher Gewalt zu neun Monaten Haft verurteilt.1. Preis Alltagsleben Einzelfotos
Julius Schrank, Deutschland, für De Volkskrant
In der Stadt Laiza, im Kachin-Staat, im Norden Birmas (Myanmar), trinken und singen Soldaten der Unabhängigkeitsarmee (KIA) bei der Beerdigung eines ihrer Kommandanten. Die Stadt wurde vom birmanischen Militär belagert. Die Kachin-Revolte war einer von zahlreichen ethnischen Aufständen nachdem die Militärjunta, die das Land über 40 Jahre regiert hatte, die Zügel gelockert hatte und mehr Demokratie zuließ. Kurz nach der Unabhängigkeit Birmas 1948 hatte der Kachin-Staat einen halbautonomen Status bekommen. In den 60er Jahren kam es zu einem Aufstand gegen die Zentralregierung von Myanmar mit der Forderung nach mehr Unabhängigkeit. 1994 wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt, aber die KIA weigerte sich, ihr gesamtes Waffenarsenal abzugeben und unterhielt weiterhin einige Camps im Dschungel. 2011 brach erneut ein Konflikt aus.1. Preis Sport Feature Fotoserien
Peter Holgersson, Schweden
Die Siebenkämpferin Nadja Casadei nahm an Welt- und Europameisterschaften der Leichtathletik teil, bevor bei ihr im Sommer 2013 Lymphkrebs festgestellt worden ist. Casadei war fest entschlossen, ihre Leichtathletikkarriere fortzusetzen und trainierte auch während der Krebsbehandlung. Der Siebenkampf ist eine äußerst strapaziöse, zweitägige Veranstaltung mit Hürdenlauf, Hoch- und Weitsprung, Kugelstoßen, Speerwerfen und einem 200- und 800-m-Lauf. Casadei trainierte während der Chemotherapie ehrgeizig weiter und erklärte an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro teilnehmen zu wollen.1. Preis Spontane Porträts Fotoserien
Carla Kogelman, Niederlande
Die beiden Schwestern Hannah (7) und Alena (9) wohnen in Merkenbrechts, einem 170-Seelen-Dorf im Waldviertel, ein isolierter, ländlicher Landstrich in Österreich, nahe der tschechischen Grenze. Hannah und Alena haben zwei ältere Brüder, aber verbringen die meiste Zeit ihres unbeschwerten Lebens gemeinsam. Sie schwimmen und spielen in Wald und Garten.
Markus Varesvuo, Finnland
Trottellummen (Uria aalge) fliegen über Vardø, im Nordosten Norwegens. Die Lummen sind die größte Art der Alke und eine der in den gemäßigten und kälteren Regionen der Nordhalbkugel am häufigsten vorkommenden Meeresvogelarten. Der Vogel lebt in Gruppen und brütet in großen Kolonien mit zehntausenden Tieren.
2. Preis Sport Action Einzelfotos
Andrzej Grygiel, Polen, für PAP-Polska Agencja Prasowa
Pawel Starzyk aus Polen nimmt am 24. März bei den Internationalen Polnischen Alpinen Skimeisterschaften am Super-Kombi-Slalom der Männer teil. Die Super-Kombination besteht aus einem Slalomlauf und einem verkürzten Abfahrtslauf. Starzyk hatte den Abfahrtslauf absolviert, stürzte jedoch im Slalom und beendete diesen Lauf nicht.2. Preis Harte Fakten Fotoserien
Tyler Hicks, USA, The New York Times
Am 21. September eröffneten maskierte Männer in Nairobi, Kenia, das Feuer auf das Westgate-Einkaufszentrum. Die exklusiven Geschäfte waren bei Expats und der kenianischen Elite beliebt. Während der vier Tage andauernden Belagerung starben mindestens 60 Menschen und bis zu 200 wurden verletzt. Die vier Haupttäter wurden getötet und einige andere Männer wurden später als Komplizen angesehen. Die vier Angreifer kamen alle aus Somalia. Die somalische Jihadisten-Gruppe Al-Shabaab bekannte sich zu dem Angriff, der eine Warnung an Kenia sein sollte. Das Land sollte seine Truppen aus Somalia abziehen, die dort als Teil der Friedenstruppen der Afrikanischen Union im Konflikt mit den militanten Kämpfern waren.
Eine Frau versteckt sich mit zwei Kindern. Sie konnten schließlich unverletzt entkommen.2. Preis Gestellte Porträts Fotoserien
Denis Dailleux, Frankreich, Agence Vu
Ägyptische Bodybuilder posieren mit ihren Müttern. In Ägypten ist es sehr populär die eigene Statur zum Stolz der Familie zu perfektionieren.
Aid und seine Mutter.
3. Preis Harte Fakten Einzelfotos
Taslima Akhter, Bangladesch
Am Tag nach dem Einsturz des Rana Plaza, in Sabhar, Bangladesch, in dem fünf Textilfabriken untergebracht waren, liegen noch Opfer in den Trümmern. In welchem Verhältnis diese beiden Menschen zueinander standen ist nicht bekannt.
In den darauffolgenden Tagen wurden über 800 Leichen von Angehörigen anhand des Personalausweises oder persönlichen Besitzes identifiziert. Für andere Opfer gaben die Angehörigen DNS-Proben ab, aber Monate nach dem Unglück war es vielen noch nicht gelungen, vermisste Familienangehörige zu identifizieren. Der Einsturz des Rana Plaza ist eines der schwersten Industrieunglücke der Geschichte. Die Arbeiter in den Fabriken stellten für bekannte Marken im Westen Kleidung her. Durch diese Katastrophe fanden die gefährlichen Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter Beachtung. In Bangladesch wird in dieser Branche € 16 Milliarden Umsatz erzielt, während manche Arbeiter nur € 30 im Monat verdienen. Nur einige Marken, die in den Fabriken arbeiten ließen, nahmen nach dem Einsturz des Rana Plaza in Genf an einem Treffen der weltgrößten Handelsunternehmen teil und vier zahlten in einen Entschädigungsfonds für die Opfer und ihre Familien ein.3. Preis Aktuelle Themen Einzelfotos
Christopher Vanegas, Mexiko, La Vanguardia / El Guardían
Am 8. März treffen Polizisten in den frühen Morgenstunden in Saltillo, Coahuila, im Nordosten Mexikos an einer Straßenüberführung ein, unter der fünf Leichen gefunden wurden. In Mexiko schicken sich rivalisierende, organisierte Verbrecherbanden und Drogenkartelle oft Botschaften über solche öffentlichen Zurschaustellungen. Neben den Leichen war ein narcomanta („Narco-Spruch“) gefunden worden, dessen Bedeutung jedoch nicht ermittelt werden konnte. Seitdem die Regierung 2006 anfing, die Armee gegen die Drogenkartelle einzusetzen, wurden mindesten 60.000 Menschen ermordet.
Die Stiftung WORLD PRESS PHOTO ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die 1955 in den Niederlanden gegründet wurde. Ihr Hauptziel ist die Förderung und Unterstützung der Pressefotografie und des freien Meinungsaustauschs weltweit. WORLD PRESS PHOTO veranstaltet jährlich den weltweit größten und renommiertesten Foto-Wettbewerb.
World Press Photo 2012 hier!