Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstrasse 8/In den Fünf Höfen
80333 München
23.2.2024 – 6.10.2024
Die Kunsthalle München zeigt die erste große Retrospektive des holländischen Designerduos Viktor & Rolf in Deutschland. Mit atemberaubender Virtuosität loten Viktor Hosting und Rolf Snoeren seit über 30 Jahren immer wieder die Grenzen zwischen Couture und Kunst aus. Ihre Meisterwerke wurden von Künstlerinnen und Künstlern wie Madonna, Tilda Swinton und Lady Gaga getragen sowie in Ballettproduktionen und in einer Oper in Szene gesetzt. Rund 100 der kühnsten Stücke des ebenso visionären wie leidenschaftlichen Duos werden nun in einer spektakulären Inszenierung erlebbar gemacht. Viele Kreationen sind zum ersten Mal ausgestellt – zusammen mit zahlreichen Videos, Skizzen, den zeitlosen Düften wie Flowerbomb und Spicebomb, mit handgefertigten Porzellanpuppen, die mit den ikonischen Kreationen der Designer gekleidet sind, sowie mit Werken von renommierten Foto-Künstlern wie Andreas Gursky, Ellen von Unwerth oder Herb Ritts.
Was ehrenamtliches Engagement bewirkt zeigt Randersacker mit seinem 5. Kunstfest
Nach über zwei Jahren erwachte Randersacker endlich wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Zum fünften Mal verschaffte MainWeinKunst der kleinen Marktgemeinde knapp 5.000 Besucher aus nah und fern. Die Organisatoren Simone Doll-Gerstendörfer, Hermann Oberhofer und Ernst Weckert haben sich in bekannt traditioneller Weise seit einem Jahr alle Mühe gegeben, um an die Erfolge der Vorjahre anzuknüpfen. „Trotz Urlaubszeit hatten wir zahlreiche Gäste. Am Sonntag kamen auch viele Randersackerer, um ihren Ort zu feiern. Das zeigt mal wieder, dass unser ehrenamtliches Engagement auch bei der Lokalbevölkerung viel Zustimmung hat“, betont Oberhofer. „Bemerkenswert war, dass ich mit dem irischen Künstler Brian Fitzgibbon in der katholischen Kirche ausstellen durfte. Die Bilder und Skulpturen im Alltagsraum passten wunderbar zum Gesamtensemble.“
Wiederbelebter Flecken
„Toll war auch die Wiederbelebung unseres ‚Flecken‘, dem zentralen Platz im Ort“, ergänzt Sprecherin Doll-Gerstendörfer. „Wir arbeiteten unter erschwerten Bedingungen ein ganzes Jahr gemeinsam mit acht Winzern, weiteren Ausstellern sowie Künstlern an der Umsetzung unseres beliebten Festivals. Immer wieder gab es Unsicherheiten wegen möglicher Corona-Bestimmungen und wie diese sich auf das Fest auswirken würden“, ergänzt sie. Umso glücklicher waren nun Winzer und insgesamt 19 Kunstschaffende, als das Fest mit einer fulminanten Eröffnungszeremonie am Samstagnachmittag begann. Bürgermeister Michael Sedelmayer lobte den royalen Touch durch die Randersackerer Weinprinzessin Teresa König, die Gänsehautmomente, verursacht durch die faszinierende Luftnummer von Luisa Gerstendörfer und die Akrobatik der Akronauten.
„Besonders gut hat mir gefallen, dass die Rathauswiese durchgehend mit Akrobaten, Jongleuren und Musik bespielt war. Das hat den Eingangsbereich unseres Festivals gehörig aufgewertet“, sagt Bildhauer Klaus Gerstendörfer.
Feuershow und Akrobatik unter dem Nachthimmel
Nach Einbruch der Dunkelheit verzauberte die Feuershow der Jongleure des Circus Knirps den Himmel über dem Kirchplatz. Auf den Straßen des Marktfleckens heizten die Straßenmusikanten von HCC und die Trancas‘ Trabanten den Besuchern ordentlich ein.
Auch an Familien war gedacht: Am Sonntag gab es Akrobatik und Jonglieren zum Mitmachen auf der Rathauswiese, was besonders bei den Kindern hoch im Kurs stand.
Die Winzerhöfe im Altort überboten sich selbst: Ines Segelhorst aus Oldenburg war von der Kellerführung im Weingut der Trockenen Schmitts begeistert. „In die sehenswerten Weingutskeller kommt man sonst nicht so einfach hinein“, erklärt das Winzerpaar Bärbel und Bruno Schmitt und bezeichnet MainWeinKunst als beste Marketing-Veranstaltung für Randersacker. „Der riesige Organisationsaufwand der Verantwortlichen wurde durch die vielen Gäste belohnt!“
Auch Winzerin Sandrine Heimig ist begeistert: „Zum ersten Mal haben wir als noch junges Weingut unsere Tore geöffnet. Wir waren überwältig vom positiven Feedback unserer Gäste und haben uns sehr über den regen Zuspruch und die tolle Stimmung gefreut.“ Christoph Schädels Werke wurden gern mit einem Glas Wein in der Hand betrachtet. „Unbedingt wollen wir weiterhin mit ihm arbeiten und ihn näher ans Haus binden. Wir freuen uns sehr auf die nächste Veranstaltung.“
Künstler und Winzer überboten sich selbst
Ganz klar, dass auch der französische Partnerort Vouvray mit von der Partie war. Joachim Müller, Urlauber aus Düsseldorf, lobte seinen hervorragenden Sekt, der im Altort ausgeschenkt wurde.
Vor der Corona-Pandemie eröffnete Maria Sommer-Schneider ihre Galerie. Lange war es ruhig gewesen, doch zum Kunstfestival kamen jede Menge Besucher. „Ich war total überrascht und freute mich über den Ansturm“, sagt die Fotografin. Darüberhinaus zogen Häppchen kombiniert mit Schoppen oder Kaffee und Kuchen die Gäste zu den Vernissagen. „Die Mühe und das Bangen haben sich gelohnt“, sagt Ernst Weckert, der als Künstler und Grafiker auch für die Flyer zuständig war.
6. MainWeinKunst 2024
In zwei Jahren wird es wieder soweit sein. MainWeinKunst wird dann in sechster Auflage stattfinden, falls nicht wieder etwas dazwischen kommt. Die Artisten wollen jedenfalls alle wieder dabei sein, wie sie betonen. Ein besonderes Lob zollten die Trancas‘ Trabanten dem Weinort: „Ihr wisst schon, dass wir normalerweise nur auf Mittelalterfesten spielen. Das will schon was heißen, dass wir schon zum zweiten Mal in Randersacker sind!“ schmunzeln sie. Ein drittes Mal scheint daher sehr wahrscheinlich.
Blogger, Influencer und Co.? Schon mal was von der Fancy Pop-up Gallery in Saarbrücken gehört? Nein? Ich war vor Ort, habe geschaut und gestaunt. Für Menschen, die das Besondere suchen oder auch nur einen ganz speziellen Rahmen für das eigene und außergewöhnliche Selfie ist die Location das Nonplusultra.
40 Motive auf 2.500 Quadratmeter warten darauf, von Euch entdeckt und geshootet zu werden. Das liebevoll genannte „Fancy“ gehört zu den größten Pop-up-Museen Deutschlands. Alle Dekos, Glitter und Glimmer sind nach Gusto begehbar. Während meines Besuches ließ es sich eine Gruppe von Frauen nicht nehmen, vor pinken Flamingos, einem überdimensionalen Leberkäsbrötchen oder vor einer XXL-Flugzeugturbine zu modeln. Begleitet von Gelächter, Tipps und viel Spaß, denn aufregend ist ein Trip ins Reich der Fantasie auf jeden Fall.
Oder wollt Ihr Teil eines erfolgreichen Banküberfalls werden? Kein Problem, denn es gibt Unmengen an Geldscheinen zum fotoreifen Ablichten. Habt Ihr Appetit auf Donut und Co.? Kunterbunt werden die Zuckersachen im Riesenformat zum Knipsen angeboten.
Die romantische Blümchenschaukel zieht nicht nur Flower Power-Fans an. Und die Pan Am-Lounge weckt bei Vielfliegern Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. In der Gallery lässt sich jeder Winkel für überraschende Bildmotive oder Videoprojekte nutzen.
Ohne Beleuchtung geht’s natürlich nicht. Lichtkörper sind vorhanden, sogar selbst nutzbar und einzusetzen. Hier könnt Ihr nicht nur Eure Social Media-Aktivitäten aufpeppen sondern auch Familienfotos machen. Für das nächste Fest oder um Oma und Opa zu erfreuen! Darüberhinaus ist Saarbrücken immer einen Besuch wert.
Freitag von 14 bis 22 Uhr
Samstag von 10 bis 22 Uhr
Sonntag von 10 bis 20 Uhr
Bloggers, Influencers and Co.? Have you ever heard of the Fancy Pop-up Gallery in Saarbrücken? No? I was there, looked and marveled. For people who are looking for something special or just a very special setting for their very own selfie, the location is the ultimate. 40 motifs on 2,500 square meters are waiting to be discovered and shot by you. The affectionately named „Fancy“ is one of the largest pop-up museums in Germany.
All decorations, glitter and bling bling are freely accessible and great for unusual and funny selfies. During my visit, a group of women insisted on modeling in front of pink flamingos, an oversized meat sandwich or an XXL airplane turbine. Accompanied by laughter and lots of fun, because a trip into the realm of the imagination is definitely exciting. Or do you want to be part of a successful bank robbery? No problem, there are tons of banknotes to be photographed.
Do you have an appetite for donuts and lollies? The candy items are offered in gigantic sizes for snapping. The romantic flower swing not only attracts flower power fans. And the Pan Am Lounge awakens frequent flyer memories of past times. Every corner in the gallery can be used for surprising images or video projects.
Of course you can’t do without lighting. Lighting fixtures are available and can even be used and deployed by yourself. Here you can not only spice up your social media activities but also take family photos. For the next party or to please grandma and grandpa! And the city of Saarbrücken is always worth a visit.
I don’t want to withhold pictures of the interior of the magnificent Cologne Cathedral from you.
I made a wish come true and for the 2020 Christmas service I was in one of the largest German cathedrals in Gothic style. Its construction began in 1248 and was not completed until 1880. Some art historians have called the cathedral the „perfect cathedral“ because of its uniform and balanced design.
After the end of the Second World War, the apparently intact cathedral in the middle of the bombed-out city of Cologne was understood as a „miracle“ and an emotional symbol of the will to live.
The cathedral has been a UNESCO World Heritage Site since 1996 and is one of the most visited sights in Germany.
There is a beautiful cemetery in Cologne. It is called Melaten and was inaugurated in 1810. At that time there was the French occupation. For hygienic reasons, burials within the city walls were prohibited. Even before it was a refuge for leprosy patients, death ruled here: The site was the place of execution for the city of Cologne. The patients were not allowed to leave the premises until they were healed. Where does the name „Melaten“ come from? It probably derived from „malade“, which means „sick“ in French.
Today there are more than 55,000 graves in the cemetery, which is one of the largest in Germany. And then there is the cemetery boulevard. It is also called Millions Avenue, because everybody who had a reputation in Cologne and beyond lies on it. Temples and obelisks tower upwards. The old mausoleums were often used as an illegal hiding place for goods during World War II.
Visitors have to bring time with them today if they want to see many of the celebrity graves. There are those of the beer, perfume (4711), chocolate and publisher dynasties as well as those of well-known Cologne artists. Definitely worth seeing.
Address: Cemetery Melaten, Aachener Strasse 204, 50931 Cologne, Germany Public transport: Tram 1 and/or 7 till „Melaten“
Haus der Geschichte Bonn
Museumsmeile
Willi-Brandt-Allee 14
53113 BonnGroß ist die Ausstellung nicht. Aber ein Muss für alle Lindenstraßen-Fans.
Noch bis 31. Januar 2021 könnt Ihr Mutter Beimers Küche hautnah in Bonn erleben. Oder Ihr geht zum Abendessen ins Akropolis! Leider kommt der Corona Lockdown „light“ recht ungelegen, aber ab Dezember können wir hoffentlich wieder ins Museum und damit auch ins Bonner Haus der Geschichte. Ich habe irgendwann aufgehört, Lindenstraße im Fernsehen zu gucken, denn mein Sonntagabend war dann doch für andere Sachen reserviert. Ich kenne jedoch einige, die treu durchgehalten haben, auch noch nach über drei Jahrzehnten.
Die Highlights habe ich auch weiterhin mitbekommen. Erinnert Ihr Euch noch an
die vorweihnachtliche Hausmusik bei Familie Beimer
Carsten Flöters Coming Out
Hans und Helga lassen sich scheiden
Benno stirbt an Aids
Helga kocht Spiegeleier
Dr. Dressler sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl
die erste Ostdeutsche in der Serie als Blumenverkäuferin
Ex-Pfarrer Matthias Steinbrück, der durch den Schlag mit einer Bratpfanne ums Leben kommt
Sicher habt Ihr noch jede Menge weiterer Erinnerungen an fast 35 Jahre Lindenstrasse. Wenn nicht, dann kommt mal in Mutter Beimers Küche vorbei!
Ein besonderes Juwel habe ich kürzlich in Wuppertal entdeckt: Den Skulpturenpark Waldfrieden. Ähnlich wie in Hombroich kann man hier auch den ganzen Tag verbringen, sich einlassen auf die großartige Natur sowie die ungewöhnlich bezaubernden Skulpturen mitten drin, die jetzt im Herbst ihren ganz besonderen Charme zeigen. Diese Anlage kann man immer besuchen. Egal zu welcher Jahreszeit.
Sean Scully: Moor Shadow. Foto: Michael Richter
Doch gerade jetzt lohnt es sich besonders: Bis 3. Januar 2021 zeigt der irische Künstler Sean Scully in einer Wechselausstellung seine außergewöhnlichen Objekte. Er arbeitet parallel mit unterschiedlichen Materialien wie Stein, Stahl, Holz und Glas. Seine Werke sind im Innen- und Außenbereich aufgestellt. Charakteristisch sind dabei die sorgfältig komponierten und geschichteten Raster, Linien, Streifen und Blöcke. Deutlich wird auch Scullys Hinwendung zum Minimalismus.
Tony Cragg: Dancing Column. Foto: Michael Richter
Waldfrieden – Wie alles begann …
„For me the themes which define my work are the relationships between human beings and nature. How we utilize nature and how far we are still part of nature.“
Tony Cragg
Der in Wuppertal lebende britische Künstler Tony Cragg erfüllte sich einen lange gehegten Traum, als er das verwaiste Villengrundstück Waldfrieden in ein Ausstellungszentrum für Skulpturen umgestaltete.
Tony Cragg: Points of view. Foto Charles Duprat
Tony Cragg: Distant Cousin. Foto: Michael Richter
Dreißig Jahre nach Beginn seiner Ausstellungstätigkeit suchte der Brite nach einem dauerhaften Naturpark für Skulpturen im Freien und entdeckte das Gelände samt Villa. 2006 erwarb er es. Noch im selben Jahr begann die Umgestaltung von Anlage und Gebäuden, die nach langem Leerstand umfassend saniert und modernisiert werden mussten.
Villa Waldfrieden. Foto: Charles Duprat
Das gut 14 Hektar große Anwesen gehörte ursprünglich dem Wuppertaler Industriellen Kurt Herberts, der sich hier durch den Architekten Franz Krause zwischen 1947 und 1950 eine zweigeschossige Villa errichten ließ. Das luxuriös ausgestattete Bauwerk ist im Inneren dynamisch auf die Bewegungen der Bewohner abgestimmt, während sich seine Außengestalt harmonisch in Landschaft und Naturraum einfügt. Als einzigartiges Beispiel organischen Bauens steht die Villa Waldfrieden seit 1992 unter Denkmalschutz.
Die Geländegestaltung und die Gartenanlage waren Teil des Gesamtkonzepts Waldfrieden, das der Architekt gleich nach dem Zweiten Weltkrieg für den Unternehmer Herberts entwickelte. Im Zentrum dieses Vorhabens stand der Bau der Villa, die 1947 bis 1950 auf den Grundmauern eines kriegszerstörten Vorgängerbaus errichtet wurde.
Innerhalb des weitläufigen Parkwaldes ist eine stetig wachsende Skulpturensammlung ausgestellt, die neben Plastiken von Tony Cragg auch Werke vieler anderer namhafter Künstler der Moderne und Gegenwart umfasst. Das waldreiche Gelände ist hervorragend geeignet, um Skulpturen inmitten wechselnder landschaftlicher Verhältnisse zu präsentieren.
Joan Miró: Femme
Joan Miró: Personnage
Henry Moore: Draped Seated Woman
Zurück zu Scully: Es sind seine Stacks, an denen sich das Konzept der Ausstellung INSIDEOUTSIDE orientiert: Wie seine Skulpturen, die durch allmähliches, sorgfältiges „Stapeln“ einzelner Elemente entstehen, wächst Scullys Ausstellung mitten im waldreichen Gelände zu einem Ganzen, das den Besuchern einen tiefen Einblick in das plastische Schaffen des irischen Künstlers gewährt.
1. April 2020 – 30. September 2020
Montag – Sonntag
10 – 19 Uhr
1. Oktober 2020 – 31. März 2021
Montag – Sonntag
10 – 17 Uhr
„Vielleicht ist die Insel nur zu erleben, nicht zu beschreiben“, sagte einst Museums- und Stiftungsgründer Karl-Heinrich Müller über sein ganz persönliches Paradies. „Museum Insel Hombroich“, so nennt sich dieser Garten Eden, der ein bisschen Kunst und ganz viel Natur zeigt. Verwunschen liegt der Auenwald da, Kieswege führen auf Anhöhen mit berückenden Panoramen auf den Fluss, seinen Spiegelungen und Wasserverläufen. Was für eine Märchenatmosphäre.
Es ist mein zweiter Besuch auf der Insel Hombroich, die eigentlich gar keine Insel ist. Um anzukommen müssen weder Brücken überquert noch eine Bootsfahrt unternommen werden. Auch als häufiger Gast wird der Besuch nie langweilig. Im Gegenteil, Hombroich passt sich mit unterschiedlichen Outfits den Jahreszeiten an. Ich komme gerne hierher, besonders in Begleitung von Freunden. Die Spaziergänge durch die idyllische Landschaft geben Anlass zu Betrachtungen und Gesprächen.
Auf dem weitläufigen Gelände trete ich ein in verschiedene Gebäude und moderne Hallen, die relativ wenige Ausstellungsobjekte enthalten. Schön für den Betrachter, nichts wirkt überfrachtet oder überwältigend. Die Sinne tauchen ein in Bilder, draußen in freier Natur und dann in die Berührung von Skulpturen, Findlingen und Installationen. Dazwischen gibt es Sitzbänke, die zum Verweilen einladen, alle mit Blick auf eine üppige Pflanzenwelt, die aber im Herbst und Winter so ganz anders aussehen wird.
Auf dem Gelände wurden Ateliers für bildende Künstler geschaffen. Zu den Stipendiaten gehörte unter anderem Beuys Schüler Anatol Herzfeld, der verstorben ist. Im Gegenzug trug er zur kreativen Museumslandschaft bei. Dieser ganz besondere Arbeitsort erzeugte eine immense Schaffenskraft, zu sehen an seinen „Vierzehner Skulpturen“ oder „Das Parlament“.
Was bleibt von dem Ausflug nach Hombroich, dem Inne- und Stillhalten? Wir fühlen, wie Körper, Geist und Seele beginnen, aufzutanken durch vielfältige Eindrücke und frischer Luft.
Störend wirkte für uns, dass keine Hunde zugelassen sind. Bei dem stolzen Eintrittspreis von 20 Euro pro Person werden in der Regel nur wirkliche Kunstliebhaber angezogen. Und die wissen mit Sicherheit selbst nur allzu gut, dass sie ihren Vierbeiner an der Leine zu führen haben und sie weder an ein Kunstwerk noch an eine Skulptur pinkeln lassen. Und Kotbeutel trägt jeder verantwortungsbewusste Halter mit sich. Ein bisschen mehr Selbstbestimmung für die Gäste wäre also durchaus angebracht.
Ich mag es immer wieder sehr, bei Städtetouren auch ein Blick in die lokalen Museen zu werfen. In Frankfurt/Oder hat die Zeit nur für ein Museum gereicht. Ich habe mich für zeitgenössische Kunst entschieden. Noch bis 30. August 2020 findet eine interessante Ausstellung im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst statt.
Erik Göngrich: Welt der Tiere, 2020
Dabei geht es um Kunst im Stadtraum von Frankfurt (Oder), den architektonischen Strukturen sowie den Leer- und Freiräumen der Stadt.
Uwe Pfeifer: Durchgang in Halle-Neustadt, 1971
Es ist ein fast nicht mehr existentes Alltagsleben, daher wirkt es in vielen Facetten nostalgisch und manchmal auch altmodisch. Bei einigen Bildern denkt man unwillkürlich an die „gute alte Zeit“ zurück, die es so schon längst nicht mehr gibt.
Michael Voll: Landschaft mit großem Bauwerk, 1987
Ehemalige DDR-Bürger erinnern sich beim Betrachten an das Leben von einst, damals, zur Zeit des Kalten Krieges, das fast schon vergessen ist und durch die Bilder und Skulpturen zu neuem Leben erweckt werden kann, hineingezogen in die Realität des Daseins. Voraussetzung ist jedoch, man lässt sich darauf ein oder eben nicht.
Max Lingner: Straße nach Rummelsburg, 1958
Günther Friedrich: Zum Beispiel Cottbus-Sandow, 1978
Konrad Knebel: Berliner Straße mit Fernsehturm, 1969
Der Besuch dieser Ausstellung stand schon lange auf meiner Agenda. Doch dann kam Corona und damit die Schließung aller Museen. Nachdem sie ab Mitte dieses Jahres wieder geöffnet hatten, stand dem Besuch in Düsseldorf nichts mehr im Wege. Allein schon die Architektur des Kunstpalastes ist sehenswert. Und die Ausstellung mit den großen Schwarzweißfotos – einfach fantastisch. Absolut empfehlenswert!
Zur Ausstellung:Untold Stories im Düsseldorfer Kunstpalast ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis heute ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein.
Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie in Ausstellungen gezeigt; andere wurden von Zeitschriften wieVogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder demWall Street Journalin Auftrag gegeben und veröffentlicht.
Nicht die Mode, sondern der porträtierte Mensch steht in Lindberghs Bildern im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. Untold Stories ist eine besondere Hinterlassenschaft des im September 2019 verstorbenen Peter Lindbergh und zugleich sein persönliches Statement zur Modefotografie.
Eine Ausstellung des Kunstpalastes Düsseldorf in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, mit Stationen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hessisches Landesmuseum Darmstadt und MADRE in Neapel.
Apropos! Anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Porsche Sportwagen“ gab es 2018 ein gemeinsames Projekt von Porsche mit Peter Lindbergh. An einem Strand in Nordfrankreich entstand 2018 eine ikonische Schwarz-Weiß-Bilderserie mit einem historischen 911 sowie dem Konzeptstudie „Mission E“ – das Vorbild für den vollelektrischen Porsche Taycan.
Die Bilder aus dem Lindbergh-Shooting werden zusammen mit den „behind-the-scenes-Bildern“ vom 22. Juni bis 1. November 2020 bei Porsche auf Sylt (Keitumer Landstraße 14, 25980 Sylt/Westerland) ausgestellt.